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Zeitschrift Info3

Anthroposophie und Malerei

Gespräche mit siebzehn Künstlern

Einige der Beiträge wurden in verschiedenen Zeitschriften schon vorabgedruckt - und nun sind sie komplett ediert: Andreas Mäcklers intensive Gespräche mit 17 Künstlern (und drei Kunsthistorikern) zum Thema „Anthroposophie und Malerei" erschien im größten Kunstbuchverlag Europas.

Glanz und Elend liegen bei diesem Thema so eng beieinander wie selten in der Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts – handelt es sich bei dem Kunstschaffen aus dem Geiste der Anthroposophie um Elaborate aus dem Ghetto einer Weltanschauungsbewegung, um das starrsinnige Beharren (seit etwa fünfundsiebzig Jahren!) auf längst überholten Rezepten, gar um Diktatur im Kunstbereich? Oder liegen in Rudolf Steiners Impulsen die Keime für eine neue Malerei, die wesentlich bewußter praktiziert als alle bisherigen Bemühungen und wahrhaft fortschrittlich sich zeigt?

Man muß Andreas Mäckler, Kunsthistoriker in einem renommierten Kunstbuchverlag, der mit dem Thema „Die Farbenlehre und Malpraxis der Anthroposophie" promoviert hat, bei all den zwiespältigen Gefühlen, die die Lektüre dieser umfangreichen Dokumentation bewirken können, vieles dankbar zugute halten: Er war den Künstlern gegenüber, die außerhalb der Anthroposophischen Gesellschaft gänzlich unbekannt sind, deren Werk aber auch keinen nennenswerten Marktwert hat, immer hilfreich, fair und freundschaftlich. Er griff engagiert das jeweils individuelle Anliegen der Gesprächspartner auf – laut Werbetext des Verlags sind es die „17 wichtigsten anthroposophisch orientierten Künstler (und drei Kunsthistoriker)" – und ließ jeden Teilnehmer das eigene Schaffen umfassend und tiefgehend darstellen, ohne ein Streitgespräch zu provozieren. Aber je mehr er die Künstler und Fachgelehrten befragte und deren Aussagen neben- und gegeneinanderstellte, desto facettenreicher und widerspruchsvoller wurde das Gesamtbild.

Mag sein, daß die „Kleine Einführung in die Malereigeschichte der Anthroposophie" in ihrer frischen, bisweilen frechen Diktion nicht immer die Fürsprache eines jeden Anthroposophen finden wird. Aber ob es um das Aquarellieren mit Pflanzenfarben geht, deren Forschung, Herstellung und Anwendung Günter Meier seit 30 Jahren betreibt, ober um die großartige Ausgestaltung der Waldorfschule Engelberg durch den Architekten Rex Raab und den Kunstmaler Peter-Andreas Mothes – jedes der Gespräche birgt seine faszinierenden Qualitäten und gleicht immer wieder die Parteien aus. Wer erinnert sich nicht gern an die Zusammenarbeit mit Fritz Fuchs beim lasierenden Ausgestalten der einen oder anderen Waldorfschule beziehungsweise sozial-pädagogischen Einrichtung? Und wer nahm nicht gerne an den Malkursen an einer der Kunstschulen am Goetheanum teil? - Ganz gleich, ob man das Buch vom Anfang an liest oder bei dem Kapitel beginnt, dessen Künstler gerade am meisten interessiert: Die Lektüre macht immer Spaß und immer auch betroffen – hier liegt das Diabolische des Buchs. Denn wenn man nur ein paar Seiten und Kapitel weiterliest, wird die Idylle in ihr Gegenteil gekehrt. Konnte sich beispielsweise der Gründer der Alanus Hochschule, Wilfried Ogilvie, mit der „Begeisterung für die soziale Kraft der Kunst" umfassend darstellen, wird in einem der weiteren Kapitel mit dem Gründer der Freien Kunstschule Nürtingen, K. H. Türk, in einem kleinen, aber bezeichnenden Abschnitt gerade diese Frage diskutiert, ob an der Alanus Hochschule nicht ein „Stildiktat" oder gar eine „Kunstdiktatur" ausgeübt wird. Mäckler, bisweilen der „Provokateur", lenkt zwar ein, vermittelt; eine „Stilpräferenz" sei wohl der rechte Ausdruck für das Phänomen, daß die lasierende Aquarellmalerei im Hause der Anthroposophie zumeist ziemlich uniforme Ergebnisse bringe. Aber das einmal eingesetzte Unbehagen an der vielfach kritiklosen Übereinkunft nimmt Schritt für Schritt zu: Es kulminiert in dem abschließenden Beitrag mit Diether Rudloff, dessen Darstellungen zur Kunst der Moderne lange Jahre in der Anthroposophischen Gesellschaft für Qualität und Kontroversen gesorgt haben: „Was hat Rudolf Steiner wirklich mit dem Begriff einer spirituell erweiterten Kunst gemeint?"

Das Perfide der überaus kenntnisreichen Argumentation des Buchs liegt in jenen kleinen Einschüben, die eine inzwischen tradierte Verbindung von Theosophie und Faschismus fixieren. Analogien zum sogenannten „Realexistierenden Sozialismus", dessen Doktrin als „Sozialistischer Realismus" die Malerei der DDR jahrzehntelang knebelte, werden ebenso spürbar wie die Frage, ob in der Anthroposophischen Gesellschaft heute nicht eine ähnliche Situation herrscht; sind die meisten der anthroposophisch orientierten Künstler in ihrem Schaffen nicht Marionetten des vom Goetheanum ausgehenden „Goetheanismus"? Die Kontroverse zwischen dem Maler Hans Herrmann, langjähriger Leiter der „Sektion der Bildenden Künste" und seinem für viele als skandalös begriffenen Rausschmiß durch den Vorstand des Goetheanums, Manfred Schmidt-Brabant, ist ein Beispiel dafür - andere kommen in diesem Buch zur Sprache.

Und auch ein immer wiederkehrendes Motiv dieser Gespräche: Kitsch und Kunst, die Sehnsucht nach der heilen Welt in der Bildnerei anthroposophisch orientierter Maler. Aber bei allem Wünschen – die Realität, die banale Alltäglichkeit mit ihren Irrungen und Wirrungen holt sie immer wieder ein. Mögen die Ideale und Postulate der Schüler Rudolf Steiners daher noch so plausibel und klar verfaßt sein – was nach all den Ausführungen immer wieder ebenso bestätigt wie frappiert: daß dieser malerische Impuls Rudolf Steiners in siebzig Jahren so wenig an öffentlichem Interesse gewonnen hat! Mag sein – und es bleibt zu hoffen – daß dieses Buch dem Kunstimpuls Rudolf Steiners und den Realisationen seiner Schüler eine größere Leserschaft vermitteln kann. Mag aber auch sein, daß es endgültig diesen Impuls als das entlarvt, was er eigentlich ist: Rudolf Steiners originelle Leistung, die von seinen Schülern wesentlich mehr kopiert als weiterentwickelt wurde.

Bruni Maier: Zeitschrift Info3, Nr. 12 / Dezember 1990

Das Goetheanum

Fragen um das Thema
„Anthroposophie und Malerei"


Was ist das Wesen der Farbe? Und was das Wesen der Malerei, die auf Rudolf Steiners Anregungen fußt? Andreas Mäckler hat dem auf den Grund zu gehen versucht, indem er siebzehn Maler und drei Kunstwissenschaftler befragt hat. Vermutlich in der Hoffnung: „Die müssen das doch wissen!" Es ist ein interessantes Büchlein herausgekommen, mit beachtlicher Substanz, wenn auch das Thema sich von Interview zu Interview wie ein Chamäleon verwandelt und letzten Endes immer entschlüpft. Das kann auch gar nicht anders sein. Das „Wesen" offenbart sich immer nur ein bißchen, hier diese Ecke, dort jene. Die Kunst im ganzen bleibt unaussprechbar. Dessen sind sich die meisten Beteiligten auch bewußt. Das Sagbare der Kunst ist nicht ihr letztes Geheimnis. Wer davor nicht Staunen und Ehrfurcht entwickeln kann, wird von Kunst nie berührt werden.

Aber es gibt Sagbares, und darum bemühen sich die Interviewten ehrlich und kenntnisreich. Es ist erstaunlich, wie gut sich bildende Künstler im Wort ausdrücken können, wie gebildet sie sind, was für Gedanken sie sich über ihre Arbeit machen. Eine der Hauptfragen, auf die Andreas Mäckler immer wieder anspielt, ist: Hat der Malimpuls Rudolf Steiners Zukunft, ist er noch aktuell, oder ist er – als eine Abart des Jugendstils – längst überholt? - Alle Interviewten, auch wenn sie es nicht direkt im Wort ausdrücken, sind allein durch ihre Arbeit Zeugen dafür, daß sie ihn als etwas Aktuelles, wenn nicht gar eminent Zukünftiges betrachten. „Die Aufgaben, die Rudolf Steiner uns stellte, sind so umfassend neu, daß Generationen von Künstlern daran werden arbeiten können." (Gerard Wagner)

Und dann tritt natürlich die alt-neue Frage auf: Gibt es eine „anthroposophische Kunst"? Und wie weit oder eng soll man den Begriff fassen? Geredet wurde in Künstlerkreisen über dieses Thema schon unendlich lang. Der Naive sagt: „Natürlich gibt es eine anthroposophische Kunst. Ich sehe sie doch!" – Der Skeptiker antwortet: „Man soll sie aber nicht sehen! Was man sieht, ist gerade nur Pseudo-Kunst!" – „Helfa sich, kleine Maus!" ruft der Dritte und rauft sich die Haare.

Wahr ist und unübersehbar, daß die anthroposophische oder goetheanistische oder wie immer zu nennende Kunst, übersehen wird. Diese Malerei existiert weltweit in der modernen Kunstgeschichte nicht. In allen Medien wird über sie geschwiegen. Man kann heute in der Kunst alles machen (den Menschen alles zumuten), sollte man denken. Ja, nur darf man nicht merken lassen, daß man etwas mit Anthroposophie zu tun hat. Dann bleiben alle Läden geschlossen. Es werden keine Ausstellungen besprochen, es kaufen keine Museen Bilder an, es erscheinen auf dem großen offiziellen Buchmarkt keine Anthologien. Nun hat es der Dumont-Verlag mit diesem Büchlein unternommen, eine Bresche zu schlagen.

„Weitgehend unbekannt blieben jedoch die Maler und ihre Werke, die von der Anthroposophie wesentliche, stilbildende Impulse erhielten. Dies mag zum einen daran liegen, daß die anthroposophisch orientierte Malerei von spezifischen, internen Vorgaben ausgeht und Außenstehenden nur schwer erschließbar ist. Andererseits fällt auf, daß sowohl die Kunstgeschichtsschreibung als auch der gegenwärtige Kunstjournalismus die etwa achtzigjährige Entwicklung dieser Malerei weitgehend ignoriert haben." So schreibt der Verlag auf der Buchrückseite. Und Mäckler selbst: „Die anthroposophisch orientierte Malerei aber ist ein Beispiel dafür, wie sich kultur- und wirtschaftspolitisch bewußt gesteuerte Verdrängungsprozesse auswirken: (kunst)historische Fakten aus bisher mehr als siebzig Jahren wurden in der allgemeinen Kunstgeschichtsschreibung schlichtwegs ignoriert. In keiner malereigeschichtlichen Ausführung eines Nicht-Anthroposophen erscheint eine detaillierte Ausführung über den Anteil der Anthroposophen an der Malereigeschichte des zwanzigsten Jahrhunderts. Selbst der heutige Kunstjournalismus, der niemals zuvor offener, engagierter und vielfältiger publiziert hat, negiert bislang ihre Elaborate. Erwägt man dem gegenüber, welch hoher Kenntnis- und Forschungsstand beispielsweise zum Jugendstil vorliegt, dessen kreative Phase im Deutschland der Jahrhundertwende kaum mehr als sieben oder acht Jahre überdauert hat, dann wird man heute - im Vergleich zur anthroposophischen Kontinuität – von außerordentlichen Disproportionen zwischen Produktion, Vermittlung und Rezeption sprechen dürfen."

Etwas verwunderlich und nicht mit dem bisherigen sachlichen Duktus zusammenstimmend, treten dem Leser bei dem Interview mit Hans Hermann plötzlich Dornacher Interna entgegen (der „üble Rausschmiß"), die hier eigentlich nichts zu suchen haben. Solange die einzelnen Künstler sich und ihre Intentionen darstellen, kann der Leser, positiv oder bedenklich, aber jedenfalls von menschlichem Interesse gefesselt, den unterschiedlichen Bestrebungen folgen, aber mit den letzten drei Beiträgen geht es in die Welt der Kunstkritik, der Bewertung. Und da wird heiß gekämpft. Konrad Oberhuber (nicht zu verwechseln mit Wilhelm Oberhuber, dem Herausgeber der Zeitschrift STIL) ist ganz in der akademischen Kunstgeschichtsforschung beheimatet. Er formuliert den Satz: Rudolf Steiners „Einsichten sind für den Kunsthistoriker akademischer Prägung auch oft nicht brauchbar, weil mit den derzeitigen Mitteln nicht beweisbar." Besonders heiß geht es im Interview mit dem 1989 verstorbenen Diether Rudloff zu. Man lese es selbst. In vielem hier Vorgebrachten, so unterschiedlich es sich ausnimmt, liegt ein Körnchen Wahrheit, und wir werden uns noch oft Kopf und Mund bei diesen Themen anstrengen. Aber darüber hinaus dürfte ganz sicher sein, daß die Zeit kommt, da man jede Bemühung, jdes Bild und jede Studie in dem von Rudolf Steiner angeregten Stil mit größtem Interesse betrachten wird. Und daß die stille Arbeit in Malers Kämmerlein - der in seiner durchaus gegenwärtigen Brust mehr oder weniger den Kampf des modernen Menschen trägt und in die Arbeit einfließen läßt, auch wenn die auf Dramatik geputzte Brille gegenwärtiger Kunstkritik das nicht immer bemerkt – ihre Wirkung hat, ob sie in der Zeitung steht, oder nicht.

Andreas Mäckler selbst, der Interviewende, gibt sich im Text als Waldorfschüler zu erkennen; er schreibt auch eine Einführung in die „Malereigeschichte der Anthroposophie". Dabei muß man an mancher Stelle ein Fragezeichen setzen, so zum Beispiel bei dem Satz: „Was Steiner fortan im Verbund mit Helena Blavatsky und C. W. Leadbeater farbtheoretisch an der menschlichen Aura beispielhaft verdeutlichte,.... das versucht er nun auf die Malerei zu übertragen." Abgesehen von der inhaltlichen Aussage, über die man anderer Meinung sein kann, bleibt die Frage: Was heißt „Verbund"? Rudolf Steiner hat Blavatsky nie gesehen und mit Leadbeater nichts zu tun gehabt: von einem Verbund kann da doch nicht die Rede sein.

Das Thema „Kunst und Anthroposophie" führt immer in die Spannung, einerseits die Kunst als solche weltweit und für alle Menschen offen zu sehen und in keine Sektiererei zu verfallen, und andererseits hat jede Kunst einen weltanschaulichen Hintergrund, und es fühlen sich diejenigen dazu hingezogen, die ihn teilen. Dieser Hintergrund kann auch Materialismus und Nihilismus sein. Heute, wo nicht mehr wie im Mittelalter eine einheitliche Weltanschuung die Menschen trägt, ist ein einheitliches Kunstverständnis fast unmöglich geworden. Bei dem anthroposophischen Hintergrund ergeben sich verschiedene Schwierigkeiten: Die Geisteswissenschaft ist ein neuer Impuls, er muß von jedem erst erarbeit werden. Vieles sitzt begreiflicherweise lange im Kopf, ehe es ganz Mensch werden kann. Deshalb haben es die Künstler, die mit Anthroposophie in Berührung kommen, schwer. Sie stehen vor der Forderung, ganz aus dem zu schaffen, was sich ihnen bereits so anverwandelt hat, daß es aus dem Unbewußten einfließt. Sie wollen dem Neuen dienen, ihre künstlerische Produktionskraft drängt zur Entfaltung, und andererseits geht es mit dem „Anverwandeln" nicht schnell. Dann kann manches seichte Mitschwimmen in der ausgebildeten Methode mit Recht unter das Verdikt fallen „anthroposophischer Kitsch"; es ist andererseits aber auch zu bedenken, daß ein innerliches Erkennen und Anerkennen nur demjenigen möglich ist, der den gleichen weltanschaulichen Hintergrund hat.

Rudolf Steiner trat das ja während der Bauzeit am ersten Goetheanum auch immer wieder als Kritik entgegen: ein Kunstwerk sei doch nur das, was man sofort verstehen könne, und so sei das mit den Formen des Baues nicht! Er beantwortet es dahingehend, daß „selbstverständlich" nur derjenige ein Kunstwerk verstehen könne, „der in der ganzen geistigen Strömung lebt, aus der heraus ein Kunstwerk entstanden ist". Ein Muslim, der mit den christlichen Inhalten nicht vertraut ist, wird von den entsprechenden Bildern auch nicht berührt werden. (GA 165, 9.1.1916)

Ahriman und Luzifer (in der Gruppe) können nur diejenigen verstehen, die in dieser Strömung darin sind. „Sie können nur innerhalb dieser Geistesströmung echte Kunstwerke sein..." Das heißt, daß der Begriff „Kunst", den wir immer noch weltweit als eine einheitliche Größe verstehen möchten, dies gar nicht (mehr) ist. Nur wenn der Betrachter das selbst in seiner Seele und in seinem Herzen trägt, woraus das Kunstwerk entstanden ist, versteht er es ohne jede Erklärung.

Hierbei geht es um „verstehen". Es bleibt offen, daß uns auch manches aus einem anderen Kulturkreis gefallen kann, was wir aber nicht verstehen. Ja, es kann uns sogar etwas tief berühren, aber es muß dann an etwas anklingen, das auch wir in uns tragen. So kommen wir wieder zur anderen Seite des Pendels - soweit es doch noch einheitliche Werte in der gesamten Menschheit gibt, sollte auch die Kunst Grenzen sprengen können. – Gerade sie.

Hella Krause-Zimmer: Das Goetheanum, Nr. 41 / Oktober 1991, Seite 385f

Postkarte von Prof. Kemp

(Postkarte, undatiert, Herbst 1990)

Lieber Herr Mäckler, vielen herzlichen Dank für Ihren Dumont-Band, in dem ich schon ein wenig gelesen habe. Ich war positiv erstaunt, so interessante Menschen da anzutreffen u. von so seltsamen Institutionen wie der Alanus-Hochschule zu hören. Auch die Fotos waren mit verwundertem Interesse zu betrachten. Eigentlich schön, daß es das alles auch gibt. In den Interviews ist es Ihnen gelungen, die Aussagen faktenreich zu halten oder dahingehend zu komprimieren. Das macht die Sache sehr viel weniger beliebig als meistens bei solchen Interviewsammlungen. Was werden die Leute mit den silberweißen langen Haaren bloß sagen, wenn Sie nächstens mit Helnwein kommen. Können Sie nicht langsam mit Pseudonymen arbeiten? Hier ist das Graduiertenkolleg ausgebrochen, und das nennt man Freisemester.

Beste Grüße Ihres
W. Kemp*

* Prof. Dr. Wolfgang Kemp, Kunsthistoriker, Doktorvater meiner Dissertation
Die Farbentheorie und Malpraxis der Anthroposophie – Voraussetzungen und Erscheinungsform (Kunsthistorisches Institut Marburg). Sie wurde 1992 unter dem Titel Lichtoffene Farbigkeit im Novalis Verlag, Schaffhausen, publiziert.
Glücklich war er über die Wahl meines Themas nicht – es versperre mir die Karriere als Kunsthistoriker an der Uni, zu der ich durchaus befähigt sei, meinte er. Prof. Kemp hatte Recht. Gleichwohl hat er mich wohlwollend begleitet und gefördert. Damit ich mir zum Schreiben der Diss. einen Computer – einen "Schneider Joyce" – kaufen konnte, lieh er mir 1986 den Kaufpreis von 2000 Mark. Das Geld stotterte ich dann bis zum Rigorosum 1989 ab. Auf dem Schneider Joyce schrieb ich alle Bücher bis 1992, wobei "Was ist Kunst" und "Was ist Liebe" noch auf der Hermes-Kugelkopf-Schreibmaschine getippt worden waren.

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